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Transformations­blog

Wie komme ich raus aus dieser ständigen Beschleunigung im Alltag?

Unsere Tipps, um dem Hamsterrad zu entkommen

Sie sind Führungskraft mit Tempo und spüren: So wie bisher kann es nicht weitergehen? In unserer neuen Frage an Dr. BoP geht es darum, wie wir aus dem Autopiloten-Modus aussteigen und mit kleinen, wirksamen Schritten zurück in die Selbststeuerung finden – für mehr Klarheit, Präsenz und Führung mit Wirkung.

 

Die Führungsfrage an Dr. BoP

„Ich bin schon immer jemand gewesen, der Gas gibt. Hohe Ziele, klare Strukturen, schnelle Entscheidung. Das ist mein Ding. Aber in letzter Zeit fühlt es sich an, als ob ich in einem Dauerlauf stecke, den ich nicht mehr steuern kann. Mein Tag ist randvoll mit Meetings, Entscheidungen und ständig neuen Herausforderungen. Ich stehe morgens auf, checke sofort mein Handy, renne von Termin zu Termin, spreche mit Mitarbeitern, löse Probleme, beantworte zwischendurch Mails und abends falle es müde ins Bett. Und trotzdem habe ich das Gefühl, nicht wirklich weiterzukommen, sondern nur immer schneller im Kreis zu laufen. Meine Mitarbeiter nehmen mich als sehr entschlossenen, aber oft auch ungeduldigen Chef wahr. Ich weiß, dass meine Art auch Stress unter den Mitarbeitern erzeugt. Ich will raus aus dem Gefühl, immer nur zu funktionieren. Aber wie schaffe ich das?“


Tobias, 42 Jahre, IT-Abteilungsleiter in einem mittelständischen Unternehmen mit 200 Mitarbeitenden

Immer im Dauerlauf unterwegs?

Lieber Tobias, vielen Dank für Ihre Offenheit und Ihre Frage, aus der schon einiges herauszuhören ist. Sie wirken entschlossen, zielorientiert – und gleichzeitig scheint es, als wären Sie gerade in einem inneren Dauerlauf unterwegs. Vielleicht hilft es, sich zunächst eines bewusst zu machen: Unser Gehirn ist ein echter Hochleistungsmanager. Es liebt es, Aufgaben effizient zu erledigen. Tatsächlich verarbeitet es rund 11 Millionen Sinneseindrücke pro Sekunde – eine enorme Leistung. Wenn dann noch ein voller Alltag dazukommt, fühlt sich das Leben schnell wie ein Hamsterrad an. Unser Gehirn ist darauf trainiert, Eindrücke zu ordnen, zu clustern, einzuordnen und so effizient wie möglich abzuarbeiten. Doch bei dieser Flut an Reizen übernimmt irgendwann der Autopilot – das Gehirn „rennt“ quasi los, bevor wir überhaupt bewusst ein Ziel benannt haben. Ein weiterer Aspekt: Das Gehirn liebt Muster. Es bevorzugt gewohnte Abläufe, weil sie Energie sparen. Eine andere Führungskraft, die ich begleite, steht zum Beispiel täglich um 4 Uhr auf, schaut als Erstes aufs Handy, macht sich einen Kaffee, fährt ins Büro – und funktioniert sofort. Sie reagiert auf Anfragen, arbeitet Aufgaben ab, ohne innezuhalten.

Wie bekomme ich einen bewussten Stopp in meinen Alltag?

In solchen Momenten übernimmt das Gehirn. Es fragt nicht mehr: Was brauche ich? Was ist gerade richtig? Stattdessen agiert es automatisch – und denkt Sie, nicht umgekehrt.

Die entscheidende Frage ist also: Wie bekomme ich einen bewussten Stopp in meinen Alltag? Denn wenn wir im Autopiloten unterwegs sind, fällt es schwer, zur Seite zu treten, die Situation von außen zu betrachten – und bewusst gegenzusteuern. Glauben Sie mir: Das geht ganz vielen so – mir übrigens auch. Ich möchte mit Ihnen teilen, was mir selbst kürzlich passiert ist: Ich war für fünf Tage auf einem Meditationsretreat. (Keine Sorge – bitte nicht sofort zucken!) Ich erzähle Ihnen das nur, um zu zeigen, was es mir ermöglicht hat: nämlich innezuhalten. In dieser Zeit konnte ich wahrnehmen, wo ich selbst in Automatismen gefangen bin – und mir die Frage stellen: Was will ich eigentlich anders machen? Es geht nicht darum, perfekt zu meditieren, sondern darum, wieder das Steuer in die Hand zu nehmen. Und für alle, die beim Wort Meditation vielleicht innerlich gezuckt haben: Das ging mir früher genauso. Aber es gibt viele Formen – bewegte Meditation, Gehmeditation, Atemübungen, kurze oder längere Einheiten. Was sie alle verbindet, ist das Prinzip: einen Moment innehalten und bewusst wahrnehmen. Wenn Sie also wieder mehr Kontrolle über Ihre Abläufe gewinnen möchten – ganz pragmatisch und ohne es unbedingt „Meditation“ nennen zu müssen – dann empfehlen wir Ihnen: Fangen Sie klein an.


Hier sind drei einfache Schritte für mehr Selbststeuerung

1. Drei Minuten am Morgen

Wenn Sie aufwachen, nehmen Sie sich bewusst drei Minuten, bevor Sie zum Handy greifen. Drei Minuten sind so kurz, dass sie sich leicht in den Alltag integrieren lassen – und so wertvoll, um den Tag in Ruhe zu starten.

2. Setzen Sie eine klare Intention

Fragen Sie sich: Was ist die eine Sache, die ich heute auf jeden Fall tun möchte? (Seien Sie Ihr eigener Sparringspartner!)

3. Beobachten Sie sich selbst

Gehen Sie auf Entdeckungsreise: Welche Routinen bestimmen Ihren Alltag? Was wiederholt sich – oft unbewusst? Nehmen Sie sich täglich drei Minipausen von je 60 Sekunden (also insgesamt wirklich nur drei Minuten!), in denen Sie einfach nur nichts tun und beobachten. Diese kurzen Stopps helfen Ihrem Gehirn, neue Muster zu erlernen.
Sechs Wochen genügen, um einen Unterschied zu machen, denn Ihr Gehirn bekommt ein klares Signal: Wir machen ab heute etwas anders. Und Sie zeigen ihm in kleinen Schritten, wohin die Reise geht. Frei nach dem BoP-Prinzip: Geschwindigkeit aufnehmen – ohne aus der Kurve zu fliegen. Und Sie werden merken: Nach dieser Zeit kehren Sie spürbar in Ihre Selbststeuerung zurück.


Sie haben mehr Fragen an Dr. BoP? Suchen nach einem Sparringspartner in Führungsfragen? Kontaktieren Sie uns; wir helfen gern weiter!

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