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Transformations­blog

Führungsaufgabe Fingerspitzengefühl

Arbeit kann schlauchen, körperlich – und emotional. In der ein oder anderen Form haben wir das alle schon einmal am eigenen Leib erfahren. Teams oder Projekte, in  denen es drunter und drüber geht; Situationen, die viel Konfliktmanagement und damit auch die eigenen Gefühle kräftig fordern; Mitarbeitergespräche, die man am liebsten vermeiden möchte; viel Lösen von Problemen unter Druck und nicht zuletzt: Der eigene Anspruch an sich selbst.

Teile Ihrer Arbeit verlangen von Ihnen in einem positiven Zustand zu sein, selbst dann, wenn Sie ihn gerade nicht fühlen.

Emotionsarbeit nennt das die Wissenschaft. Arbeiten Sie im Dienstleistungssektor, dann ist diese Realität ganz offen formuliert. Denken Sie an Slogans wie „Service mit einem Lächeln“ und „der Kunde hat immer Recht“. Ihr positiver Zustand ist von Beginn an wichtige Voraussetzung und relevantes Einstellungs- und Aufstiegskriterium.

Ihr Job hängt davon ab, dass Kunden sich wohl fühlen

Und wie steht es um den positiven Zustand in anderen wirtschaftlichen Sektoren? Egal, wo und egal, ob im Kundenkontakt, oder nicht-

Ist eine Führungskraft unfähig, mit anderen Menschen gut umzugehen, sinkt die Leistung aller.

Nicht immer ist das sofort sichtbar. Die Auswirkungen eines unguten Führungsverhaltens  werden meist  an ganz  anderer Stelle als beim Unmut des Mitarbeiters sichtbar (Kosten, Krankheitsstand, Stimmung, Commitment, Fehlerquote...) und-  sie wachsen mit dem Führungsgrad

Daniel Goleman prägte in diesem Zusammenhang den Satz:

Die wichtigste Führungsverantwortung ist es, positive Gefühle in den Menschen zu wecken.

Führung beginnt nicht erst beim Management oder gar Top Management.

Sie beginnt in sehr viel kleinerem Maßstab. Ab dem Moment, da Ihnen ein Mitarbeiter unterstellt wird. Ich persönlich würde sogar sagen, Sie beginnt bereits einen Schritt davor, bei Ihnen selbst.

Mit der Führungsaufgabe übernehmen Sie Führungsverantwortung. Führungsverantwortung, die auch bedeutet, die Gefühle und Werte Ihrer Mitarbeiter zu führen.

Führen, das ist die Fähigkeit, andere im positiven Sinne zu beeinflussen und auf das gemeinsame Ziel auszurichten.

Mit dem Ergebnis, dass möglichst alle Ihre Arbeitsaufgaben effizient und in bester Leistung  erfüllen können. Zufriedenheit und Leistung für mehr Erfolg des Unternehmens.

Das entsteht, wenn die Führungskraft  in der Lage ist, Leidenschaft und Begeisterung auf die Mitarbeiter zu übertragen.

Als Leader navigieren Sie durch die Stimmungen und Verstimmungen der Menschen, die Sie führen.  Sie sind gefordert, Beziehungen und Netzwerke bei der Arbeit  zu erkennen, die Situationen und Charaktere mit Fingerspitzengefühl zu führen. In der Sozialwissenschaft nennt sich dieser Teil Ihrer Arbeit:

Emotionsarbeit

Clevere Führungskräfte sind hervorragend darin. Sie schaffen die Balance der Notwendigkeiten.

Emotional Labour (Emotionsarbeit oder Gefühlsarbeit) -
Als erste prägte die US-amerikanische Soziologieprofessorin Arlie Hochschild diesen Begriff, um die Arbeit von Flugassistentinnen und Fahrscheinkontrolleuren zu beschreiben – das war im Jahr 1983.

Im März 2018 gibt Daniel Goleman in einem Artikel für das KORN FERYY Institute (Rubrik Reports and Insights) die Hintergründe zur Begrifflichkeit und  beschreibt an Arbeitsrollen wie Arzt, Krankenschwester, Lehrer und Sozialarbeiter, wie hoch der oft unsichtbare Anteil emotionaler Arbeit im Arbeitsalltag ist und welchen hohen Stellenwert sie hat.

Kein Wunder vielleicht, dass Menschen mit hoher emotionaler Intelligenz (EI) in solchen emotional anspruchsvollen Jobs besser abschneiden und im Laufe der Zeit seltener Burnout erleben.

Eine groß angelegte Studie über emotionale Arbeit ergab, dass Emotionale Intelligenz dem Einzelnen hilft, sowohl zu wissen, wann er emotionale Arbeit leisten muss, als auch, wie er emotionales Verhalten ändern kann, um die Ziele der Organisation zu erreichen.

Wenn Ihre Arbeit also zusätzliche emotionale Arbeit erfordert, dann kann die Entwicklung von Stärken in spezifischen Kompetenzen der emotionalen Intelligenz sowohl Ihre Leistung verbessern, als auch Ihre emotionale Gesundheit unterstützen.

Eine gute emotionale Selbstwahrnehmung und Selbstkontrolle, also die Fähigkeit, die Gefühle zu erkennen und sie besser in schwierigen Situationen zu managen, können dabei helfen. So zum Beispiel im Umgang mit einem irritierenden Mitarbeiter.

In einem anstrengenden Job mit hoher Taktung kann hier ein Mentor oder  Coach, ein Mensch, mit dem man über die Herausforderungen sprechen und das eigene Verhalten entwickeln kann,  enorm vorteilhaft sein.

Work Life Balance

Als Führungskraft bleibt es außerdem unabdinglich, die eigene Work Life Balance gut  im Blick zu behalten. Ihr  gesunder Umgang mit sich selbst, kombiniert mit einem guten emotionalen Gleichgewicht, ist eine hochwirksame Prävention gegen Burnout.

Empathie und die  Fähigkeit zur Regulierung kommen außerdem ins Spiel.

Sie müssen verstehen, wie Gruppen ticken, welche Dynamiken entstehen können. Sie müssen verstehen, wie ihre eigene Rolle ist und wie ihre Kommunikation verstanden wird. Deshalb sind Gefühle nicht nur erlaubt, sondern notwendig für wirksame Führung.

schreibt Sabine Hocking 2012 in  SZ- Karriere.

Wer führen will, braucht Empathie, um  sich gut in die Gefühle anderer hineinzuversetzen und die Standpunkt anderer Menschen intuitiver zu verstehen.  Zeitgleich aber sollten Sie über diese Verbindung mit Menschen hinaus wissen, wie und wann Sie in den Abstand gehen, und sich davor zu schützen, zu emotional zu werden.

Dieses Zusammenspiel emotionaler Kompetenzen nennt sich Emotionale Intelligenz. Eine Studie von Blickle et al. ließ übrigens in 2011 letzte Zweifler schweigen, indem sie wiederholt den Zusammenhang zwischen emotionaler Intelligenz und Karriere belegen konnte.

Grafik: Emotionale Intelligenz
Entwicklungsarbeit in den Kompetenzen Emotionaler Intelligenz. Quelle und Copyright: VD Emotionale Intelligenz in Unternehmen und Führung

Speziell ausgebildete Coaches oder Trainer bieten  Möglichkeiten der Unterstützung und die Ausbildung Emotionaler Intelligenz.

Indem Sie emotionale Kompetenzen verfeinern, die Ihnen direkt dabei helfen, toxische Emotionen neu zu verarbeiten, können Sie  in den emotional anspruchsvollen Teilen der Führungsarbeit glänzen und zeitgleich ihre persönliche emotionale Gesundheit aufrechterhalten.

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